Friday Fail #54 – und noch mehr Markenwahn.

Ich hatte schon einmal einen Eintrag zum Markenwahn geschrieben, in dem es speziell um die Modenschau geht, die viele Wintersportler vollführen. Zugegeben, ich war nicht wirklich geistig aktiv als ich diesen Text tippte, aber Schwamm drüber. Davon mal abgesehen, dass ich ohnehin niemals Journalistin werden wollte.

Aber fangen wir von vorn an: Wie jeder meiner 2-3 Leser wissen sollte, habe ich meine Ausbildung vorläufig beendet (das Lernen hört ja nie auf) und befinde mich nun auf Jobsuche. Diese bekommt man traditioneller Weise durch Bewerbungen, in Verbindung mit einem persönlichen Kennenlernen der zwei Parteien. Bei diesen Gesprächen zählt nicht nur dein (mein nichtvorhandenes) Verkaufstalent sondern auch der erste Eindruck, den du bei deinem Gegenüber hinterlässt. Hallo, Oberflächlichkeit! Übrigens: Hübsche Menschen bekommen in der Regel mehr Geld…

Da ich nicht länger zwischen zwei Wohnstätten pendeln möchte, suche ich nun Aktiv meine zukünftige Arbeitsstelle. Da ich mir aber ungern selbst meine Zukunft durch womögliche unpassende Kleidung verhageln mag, musste ein Blazer her. Ein guter Blazer, dem man nicht sofort ansieht, dass er vom Grabbeltisch ist.

In welchen Laden bin ich dafür gegangen? Natürlich MC Grabbeltisch persönlich: TK MAXX. Zu deren Verteidigung: Die haben sehr viel Auswahl. Trotzdem konnte ich durch meine außergewöhnlichen entscheidungsfreudigen Fähigkeiten für einen entscheiden, der sogar angenehm teuer war. Wie ich am Ende heraus fand, hatte ich mich für einen Karl Lagerfeld Blazer entschieden, der angeblich rund 280 Euro gekostet haben sollte. Jaja…

Jetzt! Ja, jetzt endlich kommt der eigentliche Friday Fail, denn rein aus Interesse googelte ich nach diesem Blazer und fand direkt diese Anzeige auf Kleiderkreisel. Und das war auch das Einzige was ich zu diesem Blazer gefunden habe. Deswegen bin ich mir relativ sicher, dass die Gute hier versucht mächtig Geld zu machen. Einen 60€ teuren Blazer für 100€ verkaufen, weil sie ihn angeblich für 280 gekauft hat. Ehm, nein!

kk-ff

Wieso macht man sowas? Weil man das Geld braucht? Nein, dann würde man nicht Ewigkeiten im besagten Laden abhängen und Kleidungsstücke „shoppen“. Dann würde man zu Hause sitzen und Kekse backen.
Ich könnte mir ihre Handlung so erklären, dass sie aus dem Markenwahn der anderen Profit schlagen will. Das ist zum einen unglaublich intelligent und zum anderen unglaublich evil. Trotzdem gehört sowas nicht auf Kleiderkreisel, eine Tausch-Community, die doch (für mein Verständnis) auf Vertrauen und Freundlichkeit basiert.

Wenn das jemand auf eBay gemacht hätte, wäre mir das wirklich richtig egal. eBay ist dafür da Mist hochpreisig verklingeln zu wollen, was wiederrum nie funktioniert.

Ich versteh allgemein die Markenhysterie immer noch nicht. Marke bedeutet meistens nicht gleich Qualität. Sowohl Marken Lables als auch H&M produzieren in den gleichen Ländern, vielleicht auch in den gleichen Fabriken. Das weiß keiner.

Wer nur in diesem Gabbeltischladen einkaufen geht, weil er hofft er/sie/es köntte den großen Markenfang machen, der tut mir mächtig leid. Besonders, diejenigen, die diese B-Markenware nutzen um sich selbst zu bereichern gehören, wie das Mädchen auf Kleiderkreisel, in unterste Schublade.

Eigentlich wäre eine „Keine Macht der Marken-Träger“-Kampange ganz gut, beziehungsweise eine Aufklärung dahingehend, dass man sich selbst nur zur Werbefläche kauft und damit NICHT zeigt, dass man Modebewusstsein hat. Nur weil man das nötige Kleingeld besitzt um sich Designer-Dinge zu kaufen, sollte es nicht gleich heißen, dass man das/der neue It-Girl/Boy ist.
Ich hoffe ich bin nicht die einzige, die das so sieht! Zudem sind T-Shirts, auf denen nur der Markenname in jeder erdenklichen Art und Weise drauf gedruckt wurde, unglaubliche Geldverschwendung und meistens auch noch unglaublich hässlich. Siehe EdHardy, Puma, Adidas…

Das Zeugt von Unkreativität der Marke und Anspruchslosigkeit beim Käufer.