Friday Fail #7 – Modebibel und Metal.

Während ich unbeeindruckt in der Uni Bibliothek saß und einige Bücher durch geblättert habe, stieß mein Auge auf etwas, was ich dann doch etwas komisch fand.

Diese zwei Sätze an Beschreibung hat die Modebibel in Druckform verbreitet. Bei Amazon ein sympatisch daherkommendes kleines Büchlein. In Wirklichkeit aber ist es wirklich sehr ernüchternd.

Ihr hättet ja mal sehen müssen, wie ich dann da saß, nachdem ich diese außerordentlich detaillierte Bezeichnung gelesen hatte. Ich durfte weder weinen noch lachen, weil ich sonst sicherlich von den fleißiger arbeitenden Anwesenden verprügelt worden wäre.

Jetzt fragt ihr euch, wieso ich das als Fail für den Freitag deklariere? Ganz einfach:

Die Verallgemeinerung ist mit ein Hauptgrund. Hinzu kommt noch die Tatsache des ausgewählten Oberbegriffes und natürlich darf man diese 100%ig zustimmende Beschreibung nicht außer Acht lassen.

Heavy Metal ist ja „nur“ der Ober-Ober-Ober Begriff von einer wahnsinnig großen Subkultur, die keiner die Modeaffen tatsächlich irgendwann mal kapieren wird. Trotzdem finden es alle vollkommen legitim, wenn mal ein paar Designer sich hier, da und dort bedienen und dann dies und das mit in die „eigene“ Kreation einfließen zu lassen. Zudem wissen diese Idoten ja nicht einmal wieso der allgemeine Metaller so aussieht wie er aussieht und was seine gewählte Erscheinungsform bedeutet. Hauptsache man klaut es, weil es toll ist und weil es gerade die Promis tragen… Ja, ich weiß, dass das jetzt langsam auf den ersten Friday Fail hinausläuft.

Trotz, dass der Metalstil gerade „in“ ist, jeder etwas davon trägt, läuft es dann trotzdem nur auf so eine alles und nichts Beschreibung hinaus, die wahrscheinlich 10 Sekunden vorm Drucken noch fix untergebracht wurde. Wahrscheinlich auch noch ohne irgendeine Recherche. Nix. Und das vermute ich frei nach Schautze, weil die anderen Subkulturen, welche übrigens extrem aufgeschlüsselt, breitgefächert und untergliedert sind, wesentlich besser wegkommen und das doppelte – wenn nicht sogar das dreifache – an Text unter der Bezeichnung stehen haben. Es ist traurig.

Da fühlt man sich ja irgendwie noch mehr betrogen. Jeder Arsch trägt mitlerweile eine Bikerlederjacke und Nietengürtel und trotzdem kommt es zu sowas. Das zeigt mal wieder wie „klefer“ doch die Endverbraucher und der Rest des ignoranten Mistpack sind. Ich weiß ich reagier hier ein bisschen über. Aber mal ehrlich. Ein Fachbuch, sollte aus nichts eine Minderheit machen und so einen verallgemeinerten Scheißdreck schreiben. Vorallem, ist es eigenartig, wenn man so ein oberflächliches Produkt der Druckerpresse ohne große Probleme zitieren kann, obwohl es in Wirklichkeit wesentlich mehr Gülle von sich gibt als mein eigenes Gehirn. Leider kann man – wie gesagt – den eigenen Denkbatzen nicht in die Quellenangabe packen.

Ach, und ich bin für mehr Recherche von Bücherherstellern. Ich bin auch für mehr Bücher, in denen es ausschließlich um Metal geht, die (jetzt kommts) man dann tatsächlich auch in seiner Unibibliotek finden kann. Momentan finde ich bei dem Suchbegriff „Metal“ und „Heavy Metal“ nur irgendwelchen architektischen Kram oder Bücher über Brücken. Aber das muss man wohl in Kauf nehmen, wenn man unter Hipstern und Elektrokram hörer studiert.

Ach und übrigens:
Heavy Metal ist um himmelswillen nicht das, was dieses bekotze Buch geschrieben hat. Es ist wesentlich detailreicher. Es verdient eine schönere Beschreibung und mehr Respekt von ignoranten Modefanatikern, die einfach nur klauen und sich auf irgendwelchen Teeniewebseiten durchlesen, wie man sich modisch dementsprechend kleidet. Bei dem Gedanken daran bekomm ich schon einen Kotzreiz. Ich hab irgendwie was gegen Leute, die sich so kleiden, wie es die Medien vorschreiben. Eigentlich sollte jeder kopfüber an den Füßen aufgehängt werden, der solchen Mist veröffentlicht und/oder ernst nimmt.

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