Ja, ich war mal wieder bei einem Filmdreh. Zwar keinem professionellen, wie meine Nerven schnell feststellen durften, aber immerhin. Außerdem konnte ich endlich meine neue Gürteltasche benutzen, die ich eigentlich für das Konstüm-Praktikum in Weimar gekauft hatte.
Natürlich schnappte ich mir meinen Lieblingsposten beim Filmdreh: Ausstattung. Ich war aber auch eine Zeit lang fürs Catering, die Kostüme und besonders die Fahrdienste zuständig. Letzteres, weil ich wahrscheinlich die einzig noch nüchterne Person am Set war. Alle anderen hatten sich mit Glühwein vollgeschüttet, was bei den unfreundlichen Temperaturen in der Halle nicht gänzlich verwunderlich war. So durfte ich nicht nur Nachschub an Glühwein sondern auch Bierkästen und die besonders wichtigen 50 Brötchen kaufen.
Als Vorbereitung für den Filmdreh erteilte man mir die Ehre Masken zu bemalen bzw zu beklecksen und 14 Banner aus Meterware zu nähen um anschließend Ösen hineinschlagen zu können. Die Idee, die meinem Kopf entsprang, sah nämlich eine Duschvorhäng-ähnliche-Aufhängung vor und dies funktionierte (wie nicht anders erwartet) auch dank der 100 Karabiner sehr gut.
Die Banner gibt es, wie man erkennen kann in Rot und Weiß, mit Schriftzug oder AT-Logo. Letzteres habe ich mit der Hilfe von Peters Papa, einer Schablone aus Freezerpapier und meinen Lieblingssprühfarben gebastelt. Der rote Stoff war übrigens vollkommen ungeeignet für diese Aufgabe, da er immer wieder die Farbe fraß. Es war übrigens egal wie dick oder pastos der Auftrag war: Weiß war nie wirklich farbintensiv.
Die Schriftzüge habe ich übrigens direkt vor Ort machen müssen. Der Zeitplan war etwas kurz bemessen gewesen und außerdem hätte es an einem anderen Ort niemals den nötigen Platz für die sechs vier-Meter Banner gegeben.
Das Aufhängen der Banner ging hingegen wie erwartet überhaupt nicht schnell. Aber es war sehr unterhaltsam den Leuten zuzusehen, die die Banner unkoordiniert aufhängten und anschließend Ewigkeiten darüber diskutierten.
Das Schlagzeug wurde übrigens mit roter Tapete und schwarzem Gaffa abgeklebt, da das eigentliche Erscheinungsbild des Schlagzeuges eher weniger ins Farbkonzept gepasst hätte.
Gegen 11 (23:00 Uhr), als der Kameramann inklusive Assistent endlich aus Niedersachsen angekommen waren (standen im „Stau“ – 16:00 hätten sie eigentlich ankommen sollen) und kreative Ideen anhand des Skriptes im Lichtgeschwindigkeit durchgegangen sind, konnten wir endlich den Aufbautag als beendet deklarieren und die Heimreise antreten.
Der nächste Tag wurde vollständig zum Drehen genutzt. Mehr kann ich dazu nicht sagen. Ich mache auch so schon was streng illegales, indem ich hier diese Insider-Fotos veröffentliche. Nur noch ein Kritikpunkt: Die Statisten wurden nach meinem Geschmack etwas zu sehr im Regen stehen gelassen. Ich hätte das gern geregelt, aber ich mag keine Menschenmassen und vor Publikum reden kann ich erst recht nicht…
Der Abbau am Sonntag dauerte hingegen nur zwei Stunden und an allen drei Tagen stand das Team von Roxity zur liebevollen Hilfe bereit. Das war sehr nett.
Dann seid mal genauso gespannt auf das Endergebnis wie ich. Ich hoffe auf das Beste, besonders nachdem das letzte Musikvideo von Alpha Tiger nicht so der Brüller war.