Und auf einen neuen…

… Eintrag über mein Unverständnis für Silvester und den ganzen Hype um das Ende des Jahres.

Trotz meiner Abneigung für die aufgezwungenen Jahreszusammenfassungen im TV möchte ich meine ganz eigene Zusammenfassung machen und erwähnen, dass ich gestern wohl den besten Silvesterabend meines Lebens verbracht habe. Um letzteres aber erläutern zu können muss ich beim Urschleim anfangen und erwähnen, dass ich den Druck rund um den Jahresabschluss nicht leiden kann. Mir ist es zum Beispiel auch unbegreiflich wieso man das neue Jahr mit einem Kater beginnen sollte. Mehr zu meiner Einstellung zu Silvester gibt es in dem wundervollen Friday Fail „Silvester“ Eintrag. Dieser ist echt lesenswert.

Im vorletzten Absatz des eben erwähnten Eintrages hatte ich das Traum-Silvester beschrieben und dies durfte ich gestern in einer nahezu perfekten Art und Weise erleben. Es gab essen, Filme, super Musik, 4 Kapitel eines guten Buches und eine Wanne voll mit Badewasser. Das Essen hatte ich mir vom Vietnamesen des Vertrauens besorgt (Frühlingsrollen und Tom Kha Gai), der wegen mir chinesische Musik einlegte um mir die Wartezeit angenehm zu gestalten. Jedem anderen hätte das „Geheule“ genervt aber mich kleinen Asia-Enthusiast entzückte es. Ich konnte meine Freude im Laden gerade noch zurückhalten. Kaum war ich aber mit dem dampfenden Gut auf dem Heimweg, vermochten es nur noch die vorzeitigen Böllerblödies mein grenzdebiles und extrem frohlockendes Lachen zu übertönen.

Das ist wieder so etwas was ich nicht verstehe. Wieso fängt man mit dem Knallen schon um sechs an? Laut Brauchtum knallt man ja um die bösen Geister zwischen den Jahren zu vertreiben. Aber wenn man einen Großteil seiner Munition schon weit vor der gruseligen Zeit verrauchen lässt, hat man doch nicht mehr genug übrig um die Geister tatsächlich zurückzuhalten. Als ich gestern über diese Theorie nachdachte, kam mir direkt die letzte Staffel von „Die Legende von Korra“ in den Sinn. Ich weiß, dass dies etwas zu abergläubisch ist, aber wäre es denn so schlimm, wenn man sich bei manchen Brauchtümern wieder auf die Ursprünge zurück besinnt und nicht so maßlos übertreibt? Zumal ich mich gestern schon mit einem Fuß weniger im Krankenhaus liegen gesehen habe.

DIY Kriegsgebiet. YEAH! Wenn die Knaller demnächst Panzertiger und Atomzerstörer heißen wandere ich über Silvester nach Mecklenburg Vorpommern aus.

Futterkoma.

Mein Fresspaket verspeiste ich nicht klassisch vor dem Fernseher, sondern extravagant in der Badewanne meiner Eltern. Danach ging es mit zwei TK-Baguettes nach Hause und vor den Fernseher, wo der asiatisch anmutende Abend mit „Prinzessin Mononoke“ und „Chihiros Reise ins Zauberland“ fortgesetzt wurde. Dank des guten audiovisuellen Programms habe ich übrigens Silvester um 5 Minuten verpasst. Das war aber nicht weiter schlimm, da ich das irgendwie schon vorraus gesehen hatte. Seit dem 18:00 Uhr gestarteten Budenschwungs besaß ich absolut kein Zeitgefühl mehr. Natürlich ergötzte ich mich kurzzeitig am Feuerwerk, genehmigte mir ein Glas Apfelsaft mit Sprudel um anschließend wieder zu meinem Fernseher und dem Film zurückzukehren.

Es war ein super Abend. Es war etwas was mich glücklich macht. Ich glaube viele sollten diese Entscheidungs-Einstellung nicht nur für Silvesteraktivitäten, sondern für das ganze neue Jahr, übernehmen. Was bringt es denn, wenn man etwas macht, was einem keine Freude bereitet und man letztendlich noch Geld dafür ausgeben muss? Ich finde das absurd.

Zwischenmenschliche Enttäuschungen.

Aber Menschen sind leider nun mal absurd, eigenartig und produzieren doch leider viel zu viel zwischenmenschlichen Unsinn. Ich finde es alarmierend, wenn in einem „Freundeskreis“ über jeden gelästert wird und man so fast gar nicht mehr weiß, wen man wirklich als Freund bezeichnen kann und wie lange diese Freundschaft hält. Ist das eine weiterführende Auswirkung unserer beziehungsunfähigen Generation? Ich möchte auch nicht mit Hass vollgeschüttet werden. Es ist so viel einfacher alles und jeden zu hassen aber die wirkliche Kunst ist es zu vergeben und Dinge als erledigt zu bezeichnen.

Wenn eine Freundschaft nicht so gelaufen ist wie man es sich vorgestellt hatte, dann ist es leider eben so. Man lebt weiter. Ich persönlich habe zum Beispiel keine Lust mich jedesmal wieder daran zu erinnern, das ich sauer auf diese Person bin und ich jene ignorieren muss, auch wenn sie mir „Hallo“ sagen will. Das ist anstrengend und letztendlich kann man doch so niemals von dem Problem und auch der emotionalen Last loslassen. Mehr „Fuck it!“ Portionen für alle!

Was ich noch weniger will als unnötige Informationen über für mich irrelevante Menschen zu hören ist es verkuppelt zu werden. Ja, ich bin jetzt schon sehr lange Single. Das stört mich aber nicht. Wenn doch, dann hätte ich schon längst etwas daran geändert. Ich bin aber lieber allein als mit jemanden zusammen (bei dem ich womöglich sehr oft „Oh man, ist der doof…“ denken müsste), nur weil ich nicht allein sein will und kann.

Außerdem: Nur weil ein weibliches Wesen mit einem Männlichen befreundet ist, heißt das noch lange nicht das da mehr als etwas platonisches läuft. Selbst, wenn ihr das alle süß und zauberhaft finden würdet. So etwas macht mich wirklich wütend. Ich darf doch wohl noch selbst entscheiden für wen ich mein Herz und andere Dinge öffne. Und nur weil jemand „will“ muss ich ihn doch nicht gleich gut finden. Sowas albernes.

Falls ich mich für einen Herren interessieren sollte, dann habe ich das demjenigen schon (für meine Verhältnisse) ausgiebig deutlich gemacht. Feminismus und Emanzipation geht alle was an.

Und abschließend:

Ich habe in 2016 einige komische Entscheidungen getroffen aber dadurch auch sehr viel erlebt und gelernt. Obwohl das Jahr nicht optimal war möchte ich diese vergangenen 366 Tag nicht missen. Die Welt & ihre kontinuierliche Bewegung um die Sonne kann beim besten Willen das eigene Leben nicht beeinflussen. Das kann man nur selbst.

Mit diesen Worten! Auf ein duftes & positiveres 2017.

(Hier übrigens der Silvester Eintrag vom letzten Jahr: Ein klärendes Gespräch.)

Disclaimer:

Falls du dich in diesem Eintrag angesprochen und kritisiert fühlst, heißt das nur, dass ich den Nagel der Allgemeinheit auf den Kopf getroffen habe. Ich habe niemanden speziell in diesem Eintrag umschrieben. Die Menschheit ist ein Einheitsbrei, genau wie die Probleme eben jener. Nicht jeder will dir böses. Ich habe nur den Drang meine Sicht der Dinge ins Internet zu stellen. #Apfelsaftfüralle

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