Thank God it’s Friday! Und dank dir lieber Gott sind meine Mitbewohner mal wieder äußerst realitätsfern.
Alle, die schon etwas länger diesem Blog treu sind, wissen, dass es eine sehr lange Vorgeschichte hinsichtlich der Putzfreude meiner Mitbewohner gibt. Wer sie nicht kennt, sollte umgehend „Mitbewohner“ in die Suche eingeben und sich ungefähr… sagen wir mal 3 Stunden Zeit nehmen. Viel Spaß 🙂
Die ganze interessante Story begann am Sonntag, als ich mal wieder einen Staubsauger reanimieren und den Essigreiniger im Bad wie Weihwasser bei einem Exorzismus anwenden musste. Als ich anschließend meinen Arm, nachdem er das Klo geschrubbt hatte, erfolgreich desinfizieren konnte, entschied ich mich dazu eine Nachricht an meine (ganz zufällig) nicht anwesenden Mitbewohner, an den Kühlschrank zu heften.
Der Text sollte wertfrei und lustig sein. Den passiv-aggressiven Unterton hat mein Arm hinzugefügt. Der hat an diesem Tag wohl zu viel erlebt und vor allem gesehen. Wer kann ihn aber verurteilen??? Der arme Arm.
Jedenfalls kam darauf bis Dienstag keine Reaktion und das war Anfang vom Ende des Internetzugangs für meine Mitbewohner. Da wir mittlerweile in einer Zeit sind, in der man mit nichts anderem mehr drohen kann, musste ich diese mistigen Stufen hinabsteigen und mit semi-ernsten Drohungen beginnen. Uuund wie das geholfen hat…. Genauso gut wie eine Schuhsohle beim Fensterputz hilft. Der arme verschwendete kleine herzförmige Cinderella-Klebezettel. Du tust mir leid.
An dieser Stelle wusste ich nicht, ob ich einfach das gleiche machen sollte wie meine Mitbewohner und alles ignorieren oder meinem Arm die Oberhand und ihm die Berechtigung geben mal mit der Faust auf den Tisch hauen zu dürfen. Ich habe mich für zweiteres Entschieden, da ich die letzten 5 Jahre bereits ersteres vorgezogen habe und zu erwartender weise immer leer ausging. Nein. Ich habe gerade so viel Hass in mir, dass es mir egal ist auf wie vielen negativen Ebenen ich jetzt bei meinen Mitbewohnern stehe. Ich wohn ja eh nur noch bis Juli dort. Apropos: Ich muss Vodafone kündigen.
Mir wäre es ja am Liebsten das ganze Problem persönlich zu besprechen, aber komischerweise sind meine Mitbewohner immer verschwunden/nicht anwesend, wenn ich vor Ort bin oder sie huschen immer so schnell wie möglich in ihr Zimmer sobald sich nur meine Zimmertür ein Spalt breit öffnet. Ich habe auch wesentlich besseres zu tun als in der Küche auf meine Mitbewohner zu warten.
Deswegen kann der Arm seine Faust nur metaphorisch auf den Tisch hauen, aber ich finde vollkommen zurecht. Davon mal abgesehen: Zettel werden öfters gelesen und die Aussage ist (hoffentlich) länger im Kopf als wenn ich es ihnen persönlich sagen würde. Die Bitte, die ich meiner Haustiermitbewohnerin entgegen gebracht habe ist zum Beispiel immer noch nicht ausgeführt worden.
Da am Mittwoch die Tätigkeit, die weniger als 30 Minuten in Anspruch genommen hätte, immer noch nicht ausgeführt war, änderte ich Punkt um 24:00 Uhr das WLAN Passwort. Das habe ich aber nicht aus dem Blauen heraus gemacht, sondern ein Schneewittchen Zettel warnte etwas aggressiver vor.
Ich hab einfach keinen Bock mehr, dass man meine Mitbewohner mich als Putzfee bezeichnen – beziehungweise nur ihr eigenes Zimmer saugen. Wir leben nun mal in einer Wohngemeinschaft und gemeinschaftlich genutzte Flächen müssen gemeinschaftlich gereinigt werden. Mein Gott!!
Den ganzen Donnerstag hindurch schien die Änderung des WLAN Passwort noch nicht aufgefallen zu sein, denn der Boden war immer noch nicht gewischt worden. Dafür sah die Küche wieder wie ein Schlachtfeld aus. Soviel zu: Ich rege mich darüber auf, dass du mich etwas forscher um etwas bittest aber im gleichen Augenblick mache ich deine Arbeit wieder zu nichte.
Das ist ein Hauptgrund, wieso es in mir so viel Hass freisetzt, wenn ich an das Reinigen meiner WG denke. Zehn Minuten nach der Fertigstellung des Putzvorgangs, kommt ein mittzwanziger ins Bad/Küche/Klo und hinterlässt Zahnpasta, Schamhaare oder halbe Früchte. Ich heiße immer noch Pauline und nicht Sisyphus.
Hier zu sehen mein Stinkefinger-Magnet!
Jetzt kommen wir zu dem Zettel, den ich heute an den Kühlschrank gehangen habe: Von meinem Arm wurde ein sachlicher aber trotzdem noch legerer Ton angeschlagen, den der Leser natürlich grantiger auslegen wird, da er in diesem Moment sehr großen Hass auf mich empfindet. Mir egal. Der Kommentar meiner Mitbewohnerin hat aber das Fass zum Überlaufen gebracht.
ZWEI DINGE:
1. Du hättest die Wohnung auch so nicht gewischt! Ich hätte auch noch Süßigkeiten an den Zettel hängen können. Dann wäre die Wahrscheinlichkeit aber höher, dass du den Zettel isst, als das du den Boden zu wischst. Vor allem: ES GEHT HIER UMS BODEN WISCHEN!!
2. Ich habe schon sehr viele: „Könnt ihr bitte…“ Zettel in die Küche gelegt. JEDER wurde ignoriert. Nach 5 Jahren Ignoranz habe ich mal keine Lust mehr darauf freundlich zu sein.
Und diskutieren macht in dieser Situation für dich, lieber Mitbewohner, keinen Sinn, denn ich sitze immer noch am längeren Hebel. Außerdem: Es ist ja nicht so, dass ich euch um etwas „bitte“ was mir zu wider bzw wofür ich mir zu fein bin. Nein, nein. Es gibt genügend Friday Fails im Archiv dieses Blogs, in denen ich schildere wie ich lieblich frohlockend die Wohnung reinige. Lies einfach selbst nach. Ach kannst du ja nicht… Ihr habt ja kein Internet mehr!!! AHHHH AHH AHH!!
Ich lach jetzt weiter gehässig in mich hinein und frage mich mit welcher Art von Klinge ich dann zu Hause in der WG erschlagen werde… Es war schön mit euch.