Friday Fail #42 – japanese Bands & der goldene Westen.

Wie es vielleicht mittlerweile klar geworden sein sollte (siehe FF 1 – 41), bringt mich äußerst viel und das auch noch äußerst schnell auf die sprichwörtliche Palme. Aber weswegen ich manchmal das heillose warme Kotzen bekomme thematisiere ich heute.

Es geht um die glorreichen Momente, in denen ich eine e-mail von Neotokyo erhalte, in jenen freudig verkündet wird, dass eine japanische Band (womöglich eine meiner Lieblingsbands) endlich (wieder) nach Deutschland kommt und ich dann wieder enttäuscht feststellen muss, dass die glückliche Stadt mal wieder im goldenen Westen Deutschlands liegt.

Bei amerikanischen Bands ist das zwar auch ärgerlich, wenn die nur in unmöglich zu erreichenden deutschen Gebieten spielen, aber nicht ganz so schlimm. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie zurückkehren ist um WEEEELTEN höher und äußerst realistisch.

Ganz anders bei asiatischen Bands: Wenn du sie verpasst hast, dann hast du sie verpasst!

(Peter hat das mal so passend beschrieben: Es ist als würden die Booker für ausländische Bands die Spitze eines Zirkels in das Gebiet Dresden/Freiberg/Chemnitz stecken, diesen dann auf die maximale Größe ausdrehen und so dann eine Linie/Kurve ziehen. Alle Stadte auf oder noch besser weit HINTER dieser Linie sind äußerst geeignete Veranstaltungsorte für Konzerte.)

Meine Leidensgeschichte fängt im Alter von 15 Jahren an. MUCC spielen als erste asiatische Band auf dem Wacken. Ich kann nicht hin. Ein Jahr später spielt da Dir en grey – ich kann auch nicht hin. 2006 ist sogar mal eine Band recht nah an mein Heimat-dorf gekommen: Glauchau. Nur doof, dass ich zu dieser Zeit zu einer gewissen Zeit zu Hause sein musste… Mit 17 gewann ich ein Meet & Greet mit MUCC. Ratet mal wer nicht nach Berlin durfte?

Mit dieser grausam traurigen Hintergrundgeschichte im Gehirn könnt ihr sicherlich verstehen, wieso ich so unglaublich glücklich war als Peter mit mir vorletztes Jahr nach Berlin zu X-Japan gefahren ist. Das war so unglaublich unglaublich: X-Japan Reunion und ich bin dabei.

Natürlich ist es demzufolge (hoffentlich) einfach meine Wut verstehen, wenn ich euch sage, dass nächsten Dienstag Dir en Grey in KÖLN spielen. Wer kann denn mal so fix an einem Dienstag nach Köln fahren? Ich jedenfalls nicht.

Wenn das für sich alleine nicht schon schlimm genug wäre, durfte ich vor kurzem einen neuen Newsletter von Neotokyo in meinem Postfach begrüßen. Dieser kündigte an das ONE OK ROCK auch eine Europa“tour“ machen. Jaja, Tour. Drei Dates: Paris, London und KÖLN. WIESO KÖLN???? WIEEEESOOO?

Wie soll ich denn nach Köln kommen ohne den dreifachen Wert der Karten für den Transport meines Sitzfleisches zu bezahlen? Außerdem ist das Konzert, was im OKTOBER stattfindet, schon jetzt ausverkauft. Ich mag gerade etwas zerstören – ach scheiße es ist mitten in der Nacht, da beschweren sich doch nur wieder die Über- und Untermieter. Da hilft nur noch Trashmetal!

Bei sowas könnt ich kotzen wie blöde und das ohne Pause.

Um noch einmal zu verdeutlichen wie sehr ich ONE OK ROCK live sehen will, muss gesagt werden, dass es mir sogar scheiß egal ist wie das andere Publikum sein wird: Womöglich sehr kreischig und 98% weiblich. Normalerweise schrecke ich vor so einem lautstarken Frauenaufgebot mächtig zurück!

Das ganze Jammern und Kotzen bringt mich aber letztendlich nicht nach Köln und in den Besitz einer Konzertkarte. Langfristig gibt es da eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wie ich einen zweiten Friday Fail zu diesem Thema verhindern kann:

1. Ich ziehe nach Köln.
2. Ich finde jemanden, der japanische Musik auch mag.

Ich bin mir nicht sicher, welche von diesen Möglichkeiten die schwierigere ist… Ich tendiere aber zu Zweitens.

Wenn ihr doch jemand kennt, der ONE OK ROCK kennt und die auch sehen will, dann schreibt mir. Es wird nämlich gerade überlegt ob das Konzert in eine größere Halle verlegt wird. Na mal sehn. Bis dahin telefoniere ich mal mit dem Ulf. (Dem Mega Ulf, wie EXO es bezeichnen würden…)

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