Friday Fail #36 – monotone Geräusche.

Hurrah! Es sind Semesterferien. Ich bin wieder zu Hause. Endlich muss ich nicht mehr dieses eigenartige Summen in meinem Weimarer Zimmer ertragen. Trotzdem würde ich gern mal wissen was das ist, damit ich das ausstellen kann. Ich hasse nämlich monotones Summen. Da könnt ich ausrasten.

Die Krönung ist aber wenn elektrische Geräte solche Geräusche von sich geben. Davon mal abgesehen, dass es anscheinend nicht vorgesehen ist, dass diese Geräte mit dir Kontakt – außerhalb ihrer Aufgabenbereiche – aufnehmen. Wenn sich dann noch so ein Gerät in der Nähe deiner Schlafstätte befindet könnte man auch eigentlich gleich neben dem Kühlschrank schlafen. Von der Geräuschkulisse her gesehen wäre es das gleiche Ergebnis: Man kann nicht schlafen!

Dieses monotone Brummen stört mich mitunter weit mehr als das jazzische Zusammenspiel der Sekundenzeiger meiner Uhren. Dazu muss man noch sagen: Ich hasse Jazz. Seit ich einen Jazzschlagzeuger als Mitbewohner hatte sogar noch viel mehr. Es stört mich noch mehr als mein Tinnitus.

Es wäre auch schön zu wissen wieso meistens nur ich dieses Summen höre? Peters Schallplattenspieler zum Beispiel ist sehr gut darin sich selbst zu unterhalten. Sogar wenn er aus ist. Das macht er übrigens nicht in einer dezenten Lautstärke. Das Ding denkt sich, wenn er schon brabbelt, dann kann er es auch wie ein schwerhöriger Rentner machen: Er schreit wie blöde. Während mich das in den Wahnsinn treibt hört Peter nicht mal dieses fieße Gefluche seines Schallplattenrentners (der ist eigentlich keine 2 Jahre alt).

Meine Vermutung hierbei ist, dass mein Gehör doch recht fein auf Störgeräusche reagiert aber absolut grobmotorisch agiert, wenn es um Töne und Stimmen geht. Peter versucht mir zum Beispiel seit über einem Jahr die verschiedenen Stimmen von Sängern einzutrichtern. Jedesmal muss ich aber falsch ratend aus diesem Wissensquiz ausscheiden. Mein Gehör kann sich einfach nicht merken wie Willie Nelson, Mark Knopfler und Co klingen.

Aber da ich nie gefragt werden würde, ob ich in einem Musikquiz mitmachen will, finde ich es nicht weiter tragisch. Peter ist da 100%ig anderer Meinung.

Was ich aber umso schlimmer finde ist, wenn Menschen in der Bahn genau in der Tür stehen bleiben. Bei manuellen Türen ist mir das egal wenn sie das tun (die gehen ja eh von allein auf und zu) aber absolut nicht bei Automatischen. Mit automatischen Türen meine ich diese, die man mit so einen kleinen gelben 1cm x 1cm Knopf aufmachen kann. Für alle die keine Ahnung von solchen Türen haben: die geben Töne von sich, wenn sie auf- bzw zugehen. Da diese Türen leider so konstruiert sind, dass die keine Menschen beim Schließen zerquetschen sollen, gehen sie beim kleinsten Widerstand auf. Dabei machen die sehr sehr viele Zischgeräusche.

Mit der Vorgeschichte, dass ich monotone Töne nicht leiden kann, könnt ihr auch vorstellen wie ich fast ausgerastet wäre, als ein äußerst bekloppter Typ in so einer Tür stand. Es war ja nicht so, dass sonst wo anders kein Platz mehr gewesen wäre. Die Gänge waren frei. Im Vorraum hätte es wahrscheinlich noch einen Sitzplatz gegeben. Nein, der Arsch steht von Weimar bis Jena-Göschwitz in der Tür. Das sind stolze 20 Minuten, in denen ich den Mist aushalten musste.
Am Liebsten hätte ich den Typen ja mit einer manuellen Tür geschlagen und eingequetscht – so doll dass er nicht mehr (in der Tür) stehen kann. Vielleicht bekommt er deswegen auch eine Türphobie. Recht wäre mir das. Vorstellen kann man sich das übrigens so wie es in jedem brutalen zweitklassischen Erpressungs/Aktionfilm gezeigt wird. Meistens findet diese Szene aber auf Bahnhofs/Raststättenklos statt. Zu meiner Verteidigung: Das Ergebnis wäre nicht nur eigennützig, die Nerven der anderen Mitfahrenden würden auch nicht mehr vergewaltigt werden.

Hat bei jedem kriminellen so die Laufbahn angefangen? Ich sollte aufpassen.

Schlagwörter: