Friday Fail #23 – Rock im Betonwerk 2012.

Rock im Beton ist vorbei und jetzt kann ich mich endlich über diese Veranstaltung auslassen. Leider bin ich dank dem V-Hobel und dem Gurkensalat von gestern etwas gehandycappped. Tippen macht nämlich mit einem zerfleischten Ringfinger weniger Freude. Aber da muss ich jetzt mal durch.

Übrigens wird es wohl nie einen Blogeintrag zu meiner Graduierungsfeier geben. Es gibt nämlich keine Fotos, obwohl da mindestens zwei von der Uni beauftragten Fotografen hektisch mit einer DSLR umherstürzten. Vielleicht sind diese Leute noch bessere Fotoredakteuere als ich. Jedenfalls war die Feier weniger spannend: Es gab Häppchen, Sekt sowie komische Blicke und ein Blümchen für mich. Danach hatte ich beim Mexikaner einen Tisch bestellt und gehofft, dass es schnell und lecker essen gibt. Pustekuchen. Wir mussten 90 Minuten auf unser Essen warten. Als es dann nach unfreundlichen und fassungslosen Nachfragen endlich kam war es kalt…

Mein Stunk gegenüber dem RIB ging ja los, als ich den neuen Festivalrider im Postfach von Alpha Tiger entdeckte. Beim Durchlesen bin ich schon mindestens 15 mal ausgetickt. Was denken die? Gäste dürfen nicht in den Backstagebereich, 17% Gebühr für Merchstand und angeblich ein Catering von einer profesionellen Firma. Das Hightlight meiner Wut war aber die Tatsache, dass Peter und Co wieder als Festival Opener missbraucht wurden. Das Beste an dieser Tatsache: Erst eine halbe Stunde wurden die Türen des Einlass eröffnet. Jetzt könnt ihr euch mal ausrechnen, wie viele tatsächlich vor der Bühne standen und aktiv an der Musik interessiert waren.

Mich sollte sowas ja eigentlich nicht so aufregen, weil ich ja nicht in der Band bin. Aber wenn ich sehe, was für Mistbands bessere Spielzeiten bekommen könnte ich einfach nur kotzen und mit einer Axt (oder ähnlichem) die Verantwortlichen umwüten. Zu so einer mistigen Zeit haben die Jungs auch schon vor drei Jahren auf diesem Festival gespielt, welches übrigens (angeblich) nur existiert um Steuern des Betonkonzerns zu drücken. Irgendwie hatte ich erwartet, dass die den Jungs (da ja bekannter und erfolgreicher geworden) einen besseren Spielplatz bereithalten. Ok, da habe ich mal wieder zu viel zu liebenswürdig gedacht. In der Tat wurden die Jungs als Techniktester (die Boxen sind während des Auftritts mehrmals kurz ausgefallen), sowie Anheitzer ausgenutzt. Die Nachfolgerband zum Beispiel machte wesentlich primitivere fast schon langweilige Musik mit schrecklichem Gesang und hatte trotzdem fast das dreifache an Zuschauern.

Das war Punkt eins auf meiner Beweisliste, dass dieses Festival sehr sehr mies ist. Punkt zwei betrifft das Catering. Es war in zwei Klassen aufgespalten: Die tollen Bands und die Mistbands. Man wurde schon mit dem Backstagepass als minderwertig klassifiziert, weil da auf rotem Grund „ARTIST 2“ draufstand. Die „tollen“ Bands hatten grüne „ARTIST 1“ Ausweise sowie Bändchen und durften dann auch gehobener Essen. Ich erzähle hier keinen Scheiß. Schaut euch einfach mal die Bandfotos durch und achtet auf die Bändchenfarbe.

Da standen zwei Zelte im Backstage und auf dem größeren klebte ein Zettel. Diesen seht ihr im Titel.

Und hinten im Zelt konnte man Wärmeplatten erahnen, in denen Klöße, Rotkraut und all der Nobelkram lag, auf den man immer Bock hat und bei jedem anderen Festival für ALLE Bands frei zugänglich ist. Weder beim Hellfest noch beim Rock Hard war das so. Ich muss auch nicht erwähnen, dass diese zwei Festivals um WELTEN größer sind als dieses bekiffte Rock im Betonwerk. Übrigens kann es sich langsam in Geknüppel im Betonwerk umbenennen. Die Bandauswahl, die sie dieses Jahr getroffen haben, war echt unter aller Sau. Davon mal abgesehen, dass die noch größere Arschlochzeiten (5:00 AM) an Bands verteilt hatten. Ich will gar nicht wissen, wie sehr die sich aufgeregt bzw wie viel Publikum die hatten.

Das Catering der Bands aus der zweiten Kaste bestand übrigens aus Schnitte mit Brot. Wahlweise mit ekelig fettiger Mortadella Wurst oder geschnittenem Camembert, der sich wieder mit seinen Brüdern verbunden hatte. Ich darf aber auch nicht das „warme“ Essen ehhh Katzenfutter vergessen. Das war irgendein unindentifizierbarer Eintopf aus Fleisch mit sehr viel Paprikawürze und Geschmacksverstärkern. Ich würde wetten, dass das echt der billigste Dosenkram war. Geschmeckt hat es jedenfalls so. Gnädigerweise hatten die noch Gemüse aufgeschnitten, sodass man überhaupt etwas essen konnte. Von den dort liegenden Möhren mal abgesehen: Diese schienen ungewaschen geviertelt worden zu sein. Da war echt noch der Dreck dran…

Unser Glück war übrigens auch noch, dass wir recht zeitig gegessen hatten. Am Ende waren nichtmal mehr Brötchen da und den Babybell den ich da noch im Kühlschrank gefunden habe, war echt ein Highlight.

Achso! Das Bier war auch Mist. Aus welcher Ecke haben die das Glück auf Bier ausgegraben.

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