Festivaltour 2013 (4): Wacken Open Air – Teil 1

Wacken ist bisher mehr als einen Monat her aber das macht trotzdem nichts. Umso schöner ist es doch bei den jetzigen Wetterverhältnissen die von Anfang August bestaunen zu können. Erstaunlich oder, wie schnell das mit dem Wetterumschwung ging, oder?

Jedenfalls begann das Wackenwochenende nicht mit dem puren schnöden Autotrip, sondern mit einem gemütlichen Grillabend bei dem nebenbei höchst anspruchsvolle Filmkunst lief. Selbstverständlich war jeder dann unglaublich vertieft in diesen Augenschmaus.

Am nächsten Morgen ging es schon recht zeitig aus dem Bett und in die Autos. Nicht einmal Norma hatte schon offen. Deswegen musste das Frühstück und besonders der morgendliche Kaffee auf mehrere Stunden verschoben werden. Sehr zu meinem Leidwesen. Wie soll ich denn bitte ohne Kaffee funktionieren?

Nach einem kurzen Halt in Hamburg um im gebuchten Hotel nicht nur Bonbons, Stifte und Zettel zu klauen sondern auch um heraus zu finden, dass ein Porno 14,90€ kostet, trafen wir irgendwann mal in Wacken ein. Wir bekamen noch mehr Zettel, leider keine Stifte aber Gummibärchen und ein Schlüsselband. Ich habe auch noch ein unvollständiges Gruppenfoto (vor einem anscheinend vollständigem Gruppenfoto) gemacht. Unvollständig, weil ständig irgendjemand anders verschwunden war.

Im Backstage-Artist-Häuschen angekommen begann das Horden und Bunkern. Die großartigen Goodies vom Wacken mussten doch an den Mann gebracht werden. Bzw Handtücher mussten versteckt werden, damit man im nach hinein auch ein T-Shirt im Tausch dafür bekommt. Da ich bei diesem mädchenhaften Verhalten nicht mitmachen wollte schnappte ich mir ne Chipstüte und fraß die alleine aus während die anderen Hektik machten.
Übrigens: Ich habe sowohl ein Wackenshirt als auch ein Handtuch. Und das Wackenshirt ist selbstverständlich unglaublich hässlich.

Die Stimmung wurde selbstverständlicherweise noch hektischer und ich steckte mittendrin und war vollkommen gelassen. Als ich dann langsam in den Graben gehen wollte um Fotos machen zu können sagt mir der Ordner, dass dies nicht ginge weil Vortags ein Fotograf von einem Wrestler ins Krankenhaus gebracht worden ist. Das war dufte. Ich mach ja so gern Fotos aus dem Publikum. Deswegen gibt es letztendlich nur 4 Stück die mir wirklich gefallen. Man kann aber nicht immer so eine Ausbeute wie auf dem Hellfest haben…

Im Anschluss gab es dann unglaublich leckeres Abendbrot. Unter dem ganzen Buffet Angebot waren mindestens drei meiner Lieblingsessen und die habe ich – wie es sich gehört – ordentlich in mich hinein geschaufelt. Zum Nachtisch gab es Chili-Eis, das war aber in der Tat nicht so mein Ding.

Hätte Rammstein nicht schon gespielt wäre ich wahrscheinlich noch sehr viel länger in diesem Fresstempel geblieben aber das Spektakel rund um Rammstein wollte ich sich keiner entgehen lassen. Das war es auch Wert! Zum Glück konnten wir zum Backstage Eingang in das Gelände hinein, sonst hätten wir absolut keine Chance mehr gehabt so nah an die Bühne heranzukommen. Die Knallköppe von Festivalorganisatoren hatten nämlich die Eingänge geschlossen, weil das Festivalgelände zu klein für die ganzen Massen gewesen wäre… soviel zu ich verkaufe 10 Kinokarten, habe aber leider nur vier Sitzplätze…

Nach dem grandiosen Rammsteinauftritt ging es zurück zum Zeltplatz, aber da einer aus unserer Gruppe fehlte fingen rege Telefonate an. Genervt verschwand der Gruppenteil der nach Hamburg ins Hotel fahren wollte und Peter und ich blieben allein zurück. Große, tolle Wurst!
Nach außerordentlichem Einsatz von mir und dank einer aufgeladenen Telefonkarte fanden wir uns wieder und liefen zurück zu unserem Zeltplatz. Der war übrigens mehr als ne halbe Stunde vom Gelände entfernt.

Und dann war Tag eins auf Wacken auch schon wieder vorbei. Wenn ich was vergessen habe tut mir das außerordentlich leid. Tag Zwei kündigte sich bereits frühmorgens mit einer unglaublichen Hitze an. Diese hielt dann den ganzen Tag. Unglaublicherweise habe ich es dank meinem Schatten-Hopping-Spiel gut ausgehalten.

Für Peter und co fing der Tag mit zahlreichen Interviews an und bescherte mir eine kurze Zeit in einem klimatisierten Bus, in dem es gratis Wasser und Süßigkeiten gab.

Einen kurzen Spaziergang über das Festivalgelände später trafen wir den Rest der Truppe im Backstagebereich wieder. Als einzige Band schnorrten wir uns da mehr als einen Tag mit 5.0er Bier durch und bekamen es auch gut zu spüren wie unerwünscht wir doch waren. Macht nichts! Im Ignorieren sind wir super!
Außerdem merkt man hier wieder wie wundervoll band-freundlich das Wacken ist. Auf dem Bang your Head zum Beispiel hat es keinen gestört das ganz Vicious Rumors noch bis Samstag blieb, obwohl die schon Donnerstag gespielt hatten… just sayin‘.

Hauptsächlich verbrachte ich Tag zwei damit – neben dem Trinken von Wasser – mich selbst und Geburtstagskind-Erdi mit meiner 50+ Sonnencreme einzuschmieren. Außerdem habe ich mich an diesem auch dazu entschieden meine zwei Euro Sandalen von Coloseum anzuziehen. Davon mal abgesehen, dass es äußerst unratsam mit Sandalen auf Schlammplätzen zu spielen habe ich jetzt dank der Sonne auch eine dauerhafte Erinnerung an diese Fehlentscheidung. Ich habe Sandalenbräune.

Als ich am Abend dann meine Füße waschen wollte wurde ich auf einen Schlag von drei Typen angegraben (waren wohl alle Fußfetischisten?). Der eine war besonders gruselig. Dem habe ich dann erstmal gesagt ich heiße Franziska und als er mich wiedersah und meinen „Namen“ rief brauchte ich zum Glück nicht reagieren. Puh!

Laut meiner Bilder verbrachten wir die restlichen hellen Stunden damit im Backstage zu gammeln und auf kühlere Temperaturen zu hoffen. Ich beobachtete zusätzlich noch andere Menschen. Das ist spannend. Umso spannender wird es, wenn diese aus allen Teilen der Welt stammen.

… und dann wurde es langsam wieder dunkel. Obwohl der Blogeintrag hier endet, ist Wacken-Tag 2 noch nicht beendet. Also: Freut euch auf Teil 2!

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