The MIGHTY Leagoo Elite 5.

Wir feiern heute das wohl weniger feierliche Event des Handyersetzens. Das Leagoo Elite 5 (Hier auf kann man es auf Amazon kaufen.) wird mein neues Telefon. Das sage ich mit aller Schwere und Traurigkeit, die ich für diese Nachricht zur Verfügung habe. Wie ihr alle wisst: Ich – liebeBlackberry. Diese Liebe war und ist bis zu diesem Punkt nie einfach gewesen. Die App Auswahl ist arg beschränkt, die Tastatur ist extrem wasserempfindlich und aufgrund des eigenständigen OS auf den BB Geräten drängt Mama Google und Papa Facebook es ziemlich in die Ecke.

Zum Beispiel konnte man einige Apps wie Snapchat nicht benutzen, da diese die Google Play Dienste benötigten und Facebook kappt uns Ende des Jahres vollständig den Saft (und gerade habe ich erfahren, dass wir eine Gnadenfrist bekommen haben – Ende Juni ist jetzt der neue Stichtag). Dann heißt es Android & Whatsapp oder sei nur auf weniger populären Kanälen erreichbar. Immer wieder schön, was die Macht des Marktführers anrichten kann – sie schafft es, dass ich mir ein reines Touchhandy kaufe.

Wow. Mit der Veränderung des D-Days hat sich dieser Kauf ja als noch sinnentleerter herausgestellt, als er schon im Vornherein war. Ich bin jetzt ein bisschen sehr frustriert. Ich hätte mir nämlich so die 115€ sparen und diese direkt in das neue Blackberry Mercury (Link #2) investieren können. Och menno.

Aber schaut euch lieber mal dieses schöne Video an.

Android und UX/UI

In dem Video könnt ihr mich auch schon dezent anklingen lassen hören, dass ich vom Android UI nicht wirklich begeistert bin. Es ergibt zum Beispiel keinen Sinn, dass die „Bestätigen“-Taste oben links in der Ecke ist. Wir lesen von links nach rechts, weswegen es vollkommen natürlich wäre, wenn die Taste um etwas auszuführen, also weiterzukommen sich im rechten Bereichs des Bildschirmes befindet. Man ist auch so gezwungen einmal quer über den Bildschirm zu greifen und diesen vollkommen zu verdecken oder schlimmstenfalls noch etwas an den zu bestätigenden Daten zu ändern.

Mit jeder weiteren App, die man in Android öffnet, merkt man, dass irgendwie nichts zusammenhängend gestaltet worden ist. Der „Bestätigen“-Knopf für Kontakte ist ein anderer als der zum Bestätigen von Fotobearbeitungen. Es ist ein Sammelsurium an gewolltem aber nicht einheitlichem UI. Da fehlte sicherlich die Corporate Design – Vorgabenbibel. Auf iOS würde man so einen Konglommeratenwust aus UI Elementen nicht finden. Aber ich glaube, dass dies ein eindeutiges Google Quantität vor Qualität Problem ist.

Man merkt durch und durch, dass nicht viel Liebe im Spiel war und auf UX keinen allzu großen Wert gelegt wurde. Beim OS 10 von Blackberry wirkt alles sehr viel stimmiger. Allein schon das kleine Detail, dass eine Übersicht über die geöffneten Apps auf dem „Titelbildschirm“ mit kleinen Vorschaubildern erscheint, zeigt, dass sich Gedanken gemacht wurden. Man weiß immer was offen ist und Saft frisst. Auch der Blackberry „Hub“ ist legendär. Dort sind wirklich alle Nachrichten in einem großen Postfach gebündelt – man muss nicht jede App einzeln öffnen um Nachrichten zu lesen. Spart Zeit und ist benutzerfreundlich.

Blackberry Handys und Sicherheit

Außerdem muss man auf Blackberrys nicht extra noch Anti-Virus Programme einrichten, da diese schon im OS eingebaut sind. Die Blackberry Protect App hilft auch beim Wiederfinden (das hat mir leider beim Verlust meines BB Curves nicht geholfen, da der Akku alle war) und fernverschlüsseln des Handys. Das ist auch ein Grund wieso ich dem neuen Mercury so entgegen fiebere. BB haben ihre Prioritäten neu ausgerichtet und legen nun Wert darauf das mistige Android OS sichererererer zu machen. Ich hoffe sie machen es auch für Interface-affine Augen sicherer.

Ein weiterer negativer Punkt für das Leagoo ist das fehlende Deutsche Wörterbuch. Es ist nur das englische installiert. Ich hatte aber bis jetzt noch nicht die Notwendigkeit gesehen herauszufinden wie man ein Wörterbuch installiert, da man das Fehlen als etwas Positives interpretieren kann: keine Autokorrektur.

Ich dachte auch immer, dass das Classic einen sehr schwachen WiFi Empfang hat, aber bis zu diesem Zeitpunkt kannte ich das krüppelnde Leagoo-WiFi-Bein noch nicht. Hin und wieder zeigt das Handy an, dass es vollen Empfang hat aber trotzdem kleckert kein WLan in das Smartphone. Sehr eigenartig. Nach einem kurzen Reboot ist das Problem aber meist behoben. Das gute ist, dass dieser nicht einmal eine Minute dauert – aber trotzdem ist es etwas lästig.

Mit der vor kurzem gelieferten Silikonhülle und dem Panzerglas Displayschutz fühlt sich dieses Handy nun weitaus wertiger an und liegt nun, obwohl es trotzdem noch sehr groß ist, viel besser in der Hand. Vielleicht habe ich mich auch einfach schon dran gewöhnt.

Technisch ist dieses Telefon schon eine gute Einstiegsdroge und für diesen Preis echt unschlagbar.

Entscheidungsschwierigkeiten.

Jetzt stehe ich aber vor einer elementaren Frage: Blackberry oder Leagoo? Welches verkaufe ich und welches nutze ich? Für das Leagoo spricht eindeutig Snapchat und eine funktionierende Kopfhörerbuchse und für das Blackberry alles andere. Ich werde wohl das Leagoo einige Zeit auf Nutzbarkeit testen und mich erst anschließend entscheiden. Ich werde natürlich berichten.

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