How to: screenprint.

Eine „kurze“ Einleitung in das Siebdrucken mithilfe meiner beiden Projekte. Ich bin immernoch kein Profi (das kann noch Jahre dauern) aber ich kann darauf hinweisen, wo bei diesem „Sport“ die Tücken liegen.

Der erste große Nachteil zum Siebdrucken ist, dass man GROOOOSSE Kosten hat, denn das ganze Zeug bekommt man meistens nur in Großpackungen. Leichter hat man es, wenn man sich (wie ich) bei patchworkshop.de ein Starter Set kauft. Meins hat 70 Euro gekostet. BTW.

Du brauchst (Wenn du kein Startertkit kaufst):

– Siebgewebe auch Gaze genannt
– Tacker
– Emulsion
– wasserbasierte Textilfarbe (auf Deckkraft achten)
– Rakel

Sonst braucht man noch:

– Lampe mit richtig bumms. Minimum sind 100 Watt, sonst belichtet man den ganzen Tag.
– Hochdruckreiniger / Duschkopf & ordentlich Wasserdruck
– Klebeband, was gut hält
– Gummihandschuhe (empfielt sich immer)
– Löffel / Spatel zum Auftragen der Farbe & Emulsion
– Lappen
– Schwamm
– Zeitungen zum unterlegen
– Motiv
– Zeit!

Ohne Starterset braucht man erstmal einen Rahmen:
4 Holzlatten (jeweils 2 gleichlang) an den Ecken miteinander verbinden. Am Besten mit Holzleim UND Schraube. Das ist die flotte Variante. Für die Deluxevariante könntest du noch Zacken aus den Latten sägen, sodass eine Steckverbindung entsteht und somit auch die Fläche zum Kleben größer wird. Die einfache Variante reicht aber vollkommen aus.

Sieb bespannen:
Nichts leichter als das: Gaze grob in der Größe des Siebes ausschneiden und knapp auf eine Seite des Rahmen tackern. Das sollte man am Besten auf die Seite des Rahmens machen, auf der später nicht das Sieb liegt. Quasi seitlich antackern, bitte. Zudem erhöht es auch die Spannung, wenn man die Gaze um eine oder zwei Kanten spannt. Wenn man mit dieser Seite fertig ist kommt die Gegenüberliegende dran. Man arbeitet hier von innen nach außen in SEHR kurzen Abständen. Falls es irgendwo Dellen gibt einfach diese Stelle auf einer der beiden Seiten noch straffer ziehen und nocheinmal festtackern. Das setzt man auch an den anderen Seiten fort.

Wenn man feritg ist mit dem Bespannen nehmen die Profis an dieser Stelle einen speziellen Holz-Gaze-Kleber zur Hand und Kleben somit das Gewebe am Holz fest (aber nur auf der Auflagefläche), sodass dann die Tackernadeln wieder gezogen werden können. Meine Tackernadeln sind noch drin aber ich habe mit einer Mischung aus Holz und Alleskleber mein Sieb auch fest am Holz angekleistert. Das ist aber nicht Pflicht. Zudem kann man hier noch einen Holzschutz auftragen. Diese schützt das Holz vorm quellen.

Gaze bekommt man überall, nur der Preis ist sehr unterschiedlich. Ich musste bei eBay arg wühlen, bis ich richtig Gaze viel für richtig wenig Geld bekommen habe.

Beschichten:
Man braucht angemischte Emulsion, Sieb und Rakel. Die Emulsion ist lichtempfindlich und geht auch aus keinen Klamotten mehr raus. Also 1. Licht dimmen und 2. in was bequemes schlüpfen.
Das Sieb braucht erstmal einen stabilen und mit Zeitungen ausgelegten Platz dann wird mit einem Löffel oder ähnlichem grob Beschichtung über das ganze Sieb verteilt. Hierfür sollte das Sieb auf dem „Rücken“ liegen. (Mit einer Beschichtungsrinne geht alles wahrscheinlich einfacher und schneller. Ist aber kein Muss.) Mit dem Rakel schmiert man den ganzen Mist auf dem Sieb breit bis jedes Loch gefüllt ist. Von beiden Seiten. Das macht man solange, bis beim Drüberrakeln kein Überschuss mitgezogen wird.
Das ganze lässt man jetzt im Dunkeln trocknen. Am Besten noch Lüfter zu stellen.

Belichten:
Das gewünschte Motv ist bereits in schwarz ausgedruckt worden. Das Schwarz muss richtig deckend sein. Am Bestern man druckt es auf einem Laserdrucker aus.


So nicht!

So!

Hier kommt die Lampe ins Spiel. Man kann auch mit dem Sonnenlicht belichten aber das ist irgendwie unberechenbar (Wolken & co). Mit Lampe ist das immer abhängig wie viel Watt man hat. Ich belichte mit einer 100 Watt Lampe und das dauert immer so gute 55 Minuten.

200 Watt (weißglühend): 25 Minuten & 60 cm vom Sieb enfernt
150 Watt (weißglühend): 33 Minuten & 60 cm vom Sieb enfernt
Sonnenlicht: 15 sekunden.

Die Belichtungszeit ist aber von Emulsion zu Emulsion unterschiedlich. Meistens kommt aber zu der Emulsion ein Belichtungshinweis.

Außerdem muss man das ganze Motiv mit einer Glasplatte auf dem Sieb fixieren, sonst wellt sie die Folie eventuell hoch und das Motiv verfälscht sich auf der Emulsion. Als Scheibe kann man das Glas aus Bilderrahmen benutzen. Das muss man dann trotzdem noch extra beschweren. Zum Beispiel mit einem schweren Sparschwein, wie ich.

Wenn die Zeit abgelaufen ist sollte man fix zum Auswaschtrog mit dem Sieb spurten und anfangen auszuwaschen. Erst mit sanften Druck und dann Stück für Stück den Wasserdruck höher regeln. Das sollte aber nicht zu rabiat ablaufen, denn dann kann es passieren, dass die Konturen einreißen. Zudem kann man mit einem Schwamm sanft über das Motiv waschen. So wird noch schonender das Sieb gereinigt.

Drucken!!
Das Sieb sollte trocken vom Auswaschen der Beschichtung sein. Außerdem sollte man beim Siebdrucken alles überlegter und keinesfall unter Zeitdruck machen. Vorallem, wenn man es privat betreibt und noch kein Profi ist. Man sollte zudem alles mit Klebeband abkleben, was nicht zum Motiv gehört, was man drucken möchte. Das erspart einem im Nachhinein wahnsinnig viel Sauerei.

Der nächste Schritt erklärt sich eigentlich von selbst. Man legt das Sieb da auf wo der Druck hin soll. Bei T-Shirts unbedingt noch eine Pappe zwischen legen. Außerdem sollte man vorher die Mitte markieren. Zum Beispiel mithilfe von Stecknadeln.

Dann fixiert man das Sieb, sodass es nicht verutschen kann gibt die gewünschte Farbe um das Motiv und zieht mit einem !!gleichmäßigem!! Druck über das Motiv im Sieb. Das kann man maximal zweimal machen, danach frisst die Kontur aus. Am Besten macht man auch immer mal Probedrucke.

Wenn das gewünschte Medium mit Erfolg bedruckt worden ist, dann kann alles ab und ausgewaschen werden und für den nächsten Druck getrocknet werden. Nach dem Trocken MUSS zur Fixierung der Farbe noch einmal ordentlich über alles drübergebügelt werden. Am besten von Links.

Natürlich kann man das Sieb wieder entschichten, aber wer will das? Weniger arbeit ist es neue Rahmen zu bauen. Man kann außerdem NIE wissen wann man das Motiv mal wieder braucht.

Für zweifarbige Drucken müssen zwei Siebe belichtet werden. Zur besseren Positionierung am Besten VOR dem zweiten Druck die genaue Position anzeichnen. So ist es dann im Nachhinein einfacher und leichter für die Nerven.

Was aus dem Loudness Ding geworden ist wisst ihr ja alle:

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